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Die Mary Rose war ein englisches Kriegsschiff aus der Zeit König Heinrichs VIII. (1491-1547). Während einer Seeschlacht gegen eine französische Flotte kenterte es im Jahr 1545 vor der südenglischen Küste.
Für die damaligen Seeleute war der Untergang eine Katastrophe. Für die Archäologen und Historiker bedeutet er jedoch einen Glücksfall, denn tief vergraben im konservierenden Schlamm blieb ein wahres Museum des damaligen Alltags erhalten. Nachdem die Position des Schiffs entdeckt und im Jahr 1982 große Teile des Wracks gehoben worden waren, fanden die Forscher viele Gegenstände, die Auskunft über das Leben im 16. Jahrhundert gaben.
Unter den 19.000 Objekten, die man aus dem Inneren des Schiffs bergen konnte, befand sich auch Raerener Steinzeug. Das zeigt die weite Verbreitung des Steinzeugs aus Raeren, das eben auch in England verkauft wurde. Mehrere Gefäße Raerener Herkunft dienten an Bord der Mary Rose wohl zur Aufbewahrung von Salben und Medizin. Sie wurden in der Kabine des Baders, der als Schiffsarzt die Krankheiten der Mannschaft behandelte, gefunden. Einige von ihnen lagen in einer mächtigen Truhe neben Blutschalen, Dosen, Spritzen und anderen zum Teil recht primitiven medizinischen Geräten. An diesen Funden kann man die technische Überlegenheit der Steinzeugtöpfer erkennen, denn sie stellten ein wesentlich härteres und robusteres Produkt her als es die vorher übliche Irdenware war. Steinzeug war daher auch für den Einsatz auf Schiffen geeignet. Mit dem Fund auf der Mary Rose konnte man nachweisen, welche Produkte in Steinzeug transportiert und aufbewahrt wurden. An manchen Stücken waren sogar noch Reste der Korken zum Verschließen der Krüge erhalten.