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Die Raerener Töpfer profitierten im 16. Jahrhundert von einem enormen wirtschaftlichen Aufschwung in Europa. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wurde in Raeren soviel Steinzeug produziert wie nie zuvor. Man spricht daher von der Blütezeit des Raerener Steinzeugs. Forscher schätzen die Jahresproduktion auf 300.000 bis 600.000 Gefäße.

Während eines Steinzeugbrandes konnte durch die gewaltige Kraft des Feuers viel schief gehen. Wenn sie aus dem Ofen kamen, hatten etwa 30% der Gefäße Brandflecken, eine unzureichende Glasur, waren verformt oder falsch gefärbt. Manchmal stürzten ganze Stapel von Krügen ein und zerstörten einen Teil des Ofeninhaltes.

Die strenge Qualitätskontrolle der Raerener Töpfermeister bewirkte, dass nur perfekte Stücke exportiert werden durften. Krüge mit kleineren Fehlern gingen in den vergünstigten Verkauf in der näheren Umgebung. Die erheblich fehlerhafte Ware musste von den Lehrjungen in die Scherbengräben neben den Öfen geworfen und damit zerstört werden. Die unzähligen Scherben werden noch heute, bei Grabungen überall in Raeren gefunden.