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Neben Trinkgefäßen und Geschirr stellten die Raerener Töpfer auch viele andere Waren aus Steinzeug her.

So gab es Kinderspielzeug für Puppenstuben, Murmeln, kleine Flöten in Form von Narrenköpfen, Würfelbecher, Tintenfässer und dekorative Figuren aller Art. Auch für die Infrastruktur wurde Steinzeug verwendet, sogar Wasserrohre fertigten die Töpfer.
Die Raerener hatten zudem unterschiedlichste Formen von Geschirr im Angebot, die vielfältig eingesetzt werden konnten: So konnte man u.a. Butterteller, Handwaschgefäße oder so genannte Vexierkrüge (lat. vexare: plagen, quälen) aus Raerener Steinzeug erwerben. Die Vexierkrüge erschienen auf den ersten Blick wie normale Krüge zur Aufbewahrung und Verteilung von Flüssigkeiten, waren jedoch zum normalen Gebrauch völlig ungeeignet. Sie wurden absichtsvoll als so genannte Scherzgefäße hergestellt und konnten nur mit Hilfe eines Tricks genutzt werden. Wer diesen nicht kannte, wurde durch das Auslaufen der Flüssigkeit an unerwarteten Stellen überrascht. In fröhlicher Runde sorgten die Scherzgefäße für viel gute Laune, denn die Missgeschicke bei der Benutzung riefen ebenso Gelächter hervor, wie die Versuche des Trinkenden, die richtige Handhabung des Vexierkrugs herauszufinden.